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Fishing for Litter – A Market-Actor-Network Perspective on Marine Plastic Waste Management

Das PhD-Projekt konzentriert sich auf die Dynamiken der Marktentwicklung von Sekundärrohstoffen am Beispiel der Nutzung von marinem Plastikabfall, indem die Evolution der Verwertungswege von diesem aus einer Market-Actor-Network Perspektive untersucht wird.
Heutzutage werden weltweit jährlich etwa 330 Millionen Tonnen Plastik hergestellt, wovon 5 bis 13 Millionen Tonnen als Abfall in die Ozeane gelangen. Halten die gegenwärtigen Trends an, wird eine Verdoppelung der Plastikabfälle im Meer in den nächsten zwanzig Jahren prognostiziert, welche die bereits enormen Umweltauswirkungen massiv verstärken würden. Das Dissertationsprojekt argumentiert, dass den Märkten für die verschiedenen möglichen Verwertungspfade von marinem Plastikmüll – stoffliche Verwertung, energetische Verwertung, Wiederverwendung und der Deponierung – eine Schlüsselrolle für Lösungen im Umgang mit Plastikmüll in den Meeren zukommt. Märkte werden dabei im Sinne der Wirtschaftssoziologie bzw. der Evolutionsökonomie als Systeme sozialer Akteure interpretiert, die über ihre Markttauschbeziehungen zu Netzwerken verbunden sind. Ziel des Forschungsprojektes ist es, Dynamiken in der Entwicklung der Märkte für die Verwertung für marinen Plastikmüll zu rekonstruieren, um die theoretischen und konzeptionellen Grundlagen einer kreislaufbasierten Wirtschaft weiterzuentwickeln und darauf aufbauend Aussagen für die politische Gestaltung der Rahmenbedingungen der Märkte für Plastikmüll aus den Meeren ableiten zu können. Im Fokus der Forschungsarbeit stehen europäische Marktnetzwerke für Plastikabfälle aus dem Nordostatlantik, inklusive der Nordsee. Die Market-Actor-Network Perspektive auf den Umgang mit marinem Plastikmüll bezieht neben wirtschaftlichen Akteuren, wie Unternehmen und Betrieben, auch politische und zivilgesellschaftliche Akteure mit ein, wodurch die bestehenden Ansätze der Wirtschaftssoziologie bzw. der Evolutionsökonomie mit einer Governance-Perspektive komplementiert werden. Die empirische Analyse wird mit einem Fallstudien-Ansatz, ausgehend von bereits bestehenden Initiativen für die Verwertung von marinem Plastikabfall in Europa, gestützt auf Sekundärmaterialen sowie Interviews durchgeführt. Die Forschungsarbeit nimmt sich zum Vorsatz, mit ihren Ergebnissen zur Lösung einer der größten gegenwärtigen Umweltherausforderungen beitragen zu können.